Maresa: 55. Rundmail vom 01.02.2025
Maresa: 55. Rundmail vom 01.02.2025

Die letzte schriftliche Nachricht ist vom Mai des vergangenen Jahres. Schon bei diesem Frühjahrsbesuch zeichnete sich ab, dass wir unsere Präsenz zukünftig „ausdünnen“ könnten.

Die beiden leitenden Mitarbeiterinnen in Maresa und Maranatha haben sich als engagiert, zuverlässig und ausgestattet mit einem gesunden Rundumblick, bewährt.

Wie es eben so ist, wenn jemand seine Arbeit nicht als Job, sondern als Berufung versteht!

In beiden Projekten werden inzwischen ca. 70 Kinder versorgt. Diese Zahl hat sich kräftig gesteigert, weil Maranatha ein sehr großes Einzugsgebiet ärmster Familien hat.

Außerdem kann sich das Mitarbeiterurgestein, Emely, offenkundig keiner Not entziehen.

Ihr warmes, weiches Herz bringt es nicht über sich hinweg, Kinder in Not abzuweisen.

Nun mussten wir allerdings mit Rücksicht auf Sibongile und der Qualität der Arbeit auf eine Begrenzung drängen. Es darf nicht nur um die Mahlzeiten gehen. Es muss auch kindgerecht unterrichtet, das Evangelium vermittelt und Sozialverhalten trainiert werden.

Außerdem erhöht sich mit zunehmender Belegung auch die Gefahr, bei den Behörden Aufmerksamkeit zu erregen.

Wir sind ja kein anerkannter Schulbetrieb und stellen uns ggf. lediglich als „Carecenter“ vor.

So muss Emely es nun mit ihren fast 70 Jahren ertragen, einen schwachen Trost aus einer angelegten Warteliste zu ziehen.

Normalerweise würden Marita und ich im Februar wieder abreisen. Aber nun ist es so, dass wir, vielleicht sogar für eine lange Zeit, nur noch eine Reise pro Jahr unternehmen werden.

Alle zu tuende Arbeit können wir offenkundig via Whatsapp erledigen. Allerdings vergeht kaum ein Tag, an dem nicht etwas zu regeln ist. Dennoch sind wir froh, es jetzt aus der Ferne zu führen. Es ist einfach schön, nicht gleich wieder los zu müssen!

Marita hat eine Arbeit in Teilzeit bei einem niedergelassenen Neurologen in Erkner begonnen. Sie kannte ihn bereits aus einer langjährigen gemeinsamen Arbeit im Krankenhaus Rüdersdorf.

Ich mache auf der Basis eines Midijobs Nachtdienst in einer Jugendhilfeeinrichtung in Fürstenwalde.

Ab April kommt bei mit eine kleine Rente mit 63 hinzu, die letzten 15 Jahre Ehrenamt zeigen hier ihre Wirkung. Aber wir kommen damit zurecht und nicht nur das, wir sind im Tiefsten unseres Herzens zufrieden! Gott ist unser Versorger und das auch in Zeiten einer so nicht erwarteten Steigerung der Lebenshaltungskosten.

Sehr genau beobachten wir auch die Situation in Mosambik. Antonio und seine Frau Isabell, ebenfalls mit Jesus unterwegs, erleben wir als echte Freunde, die wir im Rahmen unserer Möglichkeiten auch geldlich unterstützen. (in der vorherigen Rundmail gibt es bereits etwas über sie zu lesen) Nun starten sie mit der zweiten, halbjährigen Bibelschulausbildung. In dieser Zeit haben sie keine Möglichkeit, selbst Einkommen zu erwirtschaften. Unsere Unterstützung bedeutet in Zahlen ca. 12.250,- Metical, der Landeswährung, je Monat. Hört sich zunächst viel an, muss allerdings bei einen Wechselkurs von ca.1:67 in € umgerechnet werden. Dann sind das nur noch 182,80 € für vier Personen bei Lebensmittelpreisen auf europäischem Niveau. „Das geht doch gar nicht“, müsste es jetzt einen Aufschrei geben. Doch, geht und sogar noch mit Dankbarkeit und Frieden im Herzen.

Wer sich nicht speziell für das Land interessiert, dem ist auch entgangen, dass nach der Präsidentenwahl im Oktober, bei der internationale Beobachter diplomatisch von Unregelmäßigkeiten sprachen, Unruhen ausbrachen, die über Monate das öffentliche Leben nahezu lahm gelegt haben und auch mindestens 300 Tote zu beklagen sind.

Das eh extrem gebeutelte Land bekommt diese Lähmung nun noch obendrauf. Auch Antonios Bibelschule in Maputo war teilweise geschlossen oder extrem schwer zu erreichen.

Neben der desolaten Wirtschaft und ausufernder Korruption machen der Nation immer wieder auch Wetterextreme zu schaffen, allen voran heftigste Zyklone mit einer verheerenden Vernichtungskraft.

Kurz nach diesen Wahlen und kurz vor den Unruhen haben Marita und ich die Kirche der beiden jungen Leute besucht und waren dann dankbar, Mosambik unbeschadet verlassen zu haben.

Den Zustande dieses Landes, welches schon sehr lange unter den zehn Ärmsten der Welt zu suchen ist, im Detail zu beschreiben würde den Rahmen dieser Abhandlung sprengen!

Wir können es uns nicht leisten,zu versäumen, euch weiterhin um Gebet und geldliche Unterstützung zu bitten!

Nach wir vor gibt es keine ernstzunehmenden Möglichkeiten vor Ort Einnahmen zu erzielen. Nüchterne Tatsache ist, dass die Projekte nur Kosten verursachen. Inzwischen „beschäftigen“ wir 8 Mitarbeiter. Die bekommen alle zusammen zwar nur etwa 1.350,-€ monatlich (und dabei brauchen wir uns für südafrikanische Verhältnisse und im Kontext der Qualifikationen unser Leute nicht mal schämen), allerdings kommen auch noch etwa gleich hohe Kosten für Nahrungsmittel, Unterstützung einzelner Familien außerhalb der Projekte, Benzin, Strom, Gas (Maranatha verfügt über die Infrastruktur)und Reparaturen hinzu.

So sind wir dankbar für alles Geld, welches auf dem Konto unserer Gemeinde eingeht! (und werden in Kürze auch die Spendenquittungen auf den Weg bringen)

Seid herzlich gegrüßt!

Marita und Uwe